Seit Jahren nutzen Künstler die Insel und den Spiekerooger Zeltplatz als Rückzugsort und als Quelle von Inspiration und Kreativität. Mit der „Spiekerooger Zeltplatz Residenz“ möchten die Nordseebad Spiekeroog GmbH und die Kulturstiftung Spiekeroog dieses unterstützen. Das Kunststipendium ermöglicht im Juni 2018 der Siegerin nun schon im fünften Jahr die Umsetzung eines temporären Kunstprojektes auf der autofreien Insel. Als Residenz wird vier Wochen lang ein Zelt zur Verfügung gestellt, ebenso erhält der Gewinner eine finanzielle Förderung in Form eines Honorars von 1.200 Euro und maximal 1.800 Euro Projektkosten sowie umfangreiche Kommunikations-leistungen. Gefördert werden Kunstprojekte, die im öffentlichen Raum stattfinden, Aufmerksamkeit für soziale und ökologische Problematiken generieren und in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür schaffen. Das Thema wird jährlich neu festgelegt.
In den vergangenen Tagen ist die Jury zusammengetreten, um unter anderem über den Themenbezug „Paradies“, Qualität, Bezug zur Insel und die Realisierbarkeit von 40 eingereichten Projekten aus dem In- und Ausland zu diskutieren und eine finale Platzierung festzulegen. Die Jury war besetzt mit Kunst- und Kulturschaffenden und der Gewinnerin des Vorjahres. Die Arbeiten blieben bis zur Endrunde anonym, da diese selbst im Vordergrund stehen sollen. Da die Qualität und der Ideenreichtum der eingereichten Projekte durchweg sehr hoch waren, fielen die Bewertungen natürlich nicht leicht. Besonderer Wert wurde, neben den schon oben genannten Punkten, auch auf die Originalität und nicht zuletzt auf die partizipatorischen Aspekte der Arbeiten gelegt.
Die Gewinnerin der diesjährigen Ausschreibung zum Thema „Paradies“ ist die Bochumer Künstlerin Josefine Rose Habermehl mit ihrem Projekt Paradise_Map. Hierbei soll mit Hilfe von aufgezeichneten Interviews eine Karte der paradiesischen Orte der Insel aus Sicht der Bewohner und Besucher entstehen lassen. Persönliche Erinnerungen, Geschichten und Assoziationen zum Thema Paradies und zur Sünde sollen von den Befragten mit Orten auf der Insel verknüpft werden und dort über einen QR-Code für den Besucher als Audio abrufbar sein. Diese Geschichten sollen die Hörer, Bewohner und Besucher zum Nachdenken über Utopien und das Glück „nebenan“ anregen. Die unterschiedlichen Hörerlebnisse können anhand der Paradise_Map abgegangen und so die Insel auf neue Art erfahren werden.
Entscheidend für die Erstplatzierung dieses Projekts waren sowohl die klare Strukturierung mit viel Entfaltungsspielraum in der Umsetzungsphase und der enge Themenbezug zum Paradies, aber auch der Beleuchtung seines Gegenpols der Sünde. Weiterhin überzeugte der ausgeprägt partizipatorische Charakter im Bezug zur Insel, ihrer Bewohner und Besucher.
Die Nordseebad Spiekeroog GmbH, die Kulturstiftung Spiekeroog und die Inselbewohner freuen sich auf die Realisierung eines spannenden Projektes im kommenden Sommer 2018.
Die nächstjährige Ausschreibung der Spiekerooger Zeltplatz Residenz 2019, findet im Spätsommer 2018, unter dem Titel LOOP statt.
Für weitere Informationen steht Ruben Franz, Leiter Kultur & Veranstaltung der Nordseebad Spiekeroog GmbH, telefonisch unter 04976 9193-223 und per Email unter veranstaltung@spiekeroog.de zur Verfügung.
Spiekeroog gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer, hat eine Fläche von 18 Quadratkilometern und zählt ungefähr 800 Einwohner. Das staatlich anerkannte Nordseeheilbad verfügt über einen kilometerlangen feinen Sandstrand, kleine Wäldchen, eine reizvolle Dünenlandschaft und einen idyllischen Dorfkern. Auf der grünen Insel trübt nichts den unbeschwerten Naturgenuss, denn Spiekeroog ist autofrei.