Frankfurt am Main, 13. Mai 2020. Beim 2. GCE-Agentur-Café der Kommunikationsagentur Global Communication Experts diskutierten und stellten sich den Fragen der Journalisten:
- Volker Schwartz, Geschäftsführer Gräflicher Park Health & Balance Resort, Bad Driburg
- Gerhard Pohl, Geschäftsführer Die Sonne Frankenberg, Waldecker Land, Nordhessen
- Hauke Petersen, Hoteldirektor Upstalsboom Wellness Resort Südstrand, Föhr
- Philippe Frutiger, CEO Giardino Group, Schweiz
- Teresa Unterthiner, Inhaberin FORESTIS, Südtirol (Neueröffnung Sommer 2020)
Im Vordergrund der Diskussion, die dieses Mal im Doppelpack von Dorothea Hohn (Managing Partner Global Communications Experts) und Claudia Dressler (Director Global Communication Experts München) moderiert wurde, standen die Herausforderungen, denen sich die Hotellerie vor dem Start der Urlaubssaison 2020 gegenübersieht.
Keine einheitlichen Vorgaben in Deutschland
In Deutschland dürfen in den kommenden zwei Wochen Hotels wiedereröffnen. Die Hoteliers stehen allerdings vor großen Herausforderungen, denn zum einen sind die Vorgaben von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und zum anderen noch nicht endgültig definiert. Volker Schwartz, Geschäftsführer Gräflicher Park Health & Balance Resort, Bad Driburg, sieht die Schwierigkeiten im Moment in der unterschiedlichen Vorgehensweise der Länder und gibt zu bedenken, dass es vor allem für die Gäste schwierig sein wird, alles zu verstehen und zu wissen, was sie wo erwartet. Das Warten auf endgültige Vorgaben und Verordnungen sieht Hauke Petersen, Hoteldirektor Upstalsboom Wellness Resort Südstrand auf der Insel Föhr, derzeit als Bremsblock bei der Definition der Angebote der Hotels. Ähnlich sieht das auch Gerhard Pohl, Geschäftsführer Die Sonne Frankenberg, er wartet noch auf Details der Landesregierung. Im Nachbarland Schweiz setzt Philippe Frutiger, CEO der Giardino Group, auf die Abstandsregelung, Mundschutz und Hygienevorschriften und Teresa Unterthiner, die gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Stefan Hinteregger derzeit auf die Neueröffnung ihres Natur-Hideaway FORESTIS in Südtirol hinarbeitet, begrüßt die Öffnung von Restaurants und Bars in Südtirol seit 11. Mai und hofft auf weitere Lockerungen, um im Zeitplan zu bleiben.
Insgesamt ist das Thema Verordnungen und Sicherheitsvorgaben für Hoteliers und Gäste ein komplexes Thema und wird jeden vor veränderte Situationen im Urlaub 2020 stellen.
Neue Konzepte für die Gastronomie
Die Auswirkungen, die die neuen Abstandsregeln und Hygienevorschriften für Hotelrestaurants haben, verlangen ein Umdenken beim Hotelier und beim Gast. Einig sind sich alle über den Verzicht auf Frühstücksbuffets. Auch wird es in vielen Hotels Reservierungszeiten für Hotelgäste geben, sogar beim Frühstück. Teresa Unterthiner, Inhaberin des FORESTIS, sieht dieses Problem für ihr Haus derzeit nicht, denn sie darf höchsten mit 50 % Belegung arbeiten. Ihr Restaurant ist außerdem terrassenförmig angelegt, so dass jeder Gast einen freien Blick auf das Weltnaturerbe Dolomiten hat, und die Tische sind in Nischen angelegt, erfüllen außerdem die Abstandsregel. Gerhard Pohl, Geschäftsführer Die Sonne Frankenberg, verlegt sein Sternerestaurant in ein Pop-Up-Restaurant mit mehr Fläche, dort wird es am Wochenende für Hotelgäste ein festes Menü geben. Hauke Petersen, Hoteldirektor Upstalsboom auf Föhr, sieht eine große Herausforderungen bei den Mitarbeitern, jeder muss sich in der neuen Situation finden, es werden viele Mitarbeitergespräche nötig sein, aber ist zuversichtlich, dass alle es lernen werden und letztendlich hat der Service auch eine Chance zu mehr persönlicher Beratung. Zuspruch findet er hierfür aus der Schweiz vom Giardino-CEO Philippe Frutiger, der außerdem überzeugt ist, dass „wir“ das alles schnell lernen.
Steigende Kosten und Langzeitfolgen
Volker Schwartz vom Gräflichen Park in Bad Driburg bringt es auf den Punkt, er sieht steigende Personalkosten, da man viel mehr am Gast sein muss, um Sicherheit und auch Wohlbefinden zu vermitteln. Ebenso sind sich alle Teilnehmer einig über steigende Kosten, die durch Hygienevorschriften und sinkende Umsätze aufgrund von einem verspäteten Saisonstart, geringerer Auslastung der Hotels und vor allem der Restaurants verursacht werden. Dass dies die Hotellerie länger verfolgend wird, steht für alle außer Frage. Urlaub 2020 wird also nicht billiger werden.
Personalplanung
Das FORESTIS, als die spektakulärste Neueröffnung 2020 für Südtirol geplant, hat sich den Start ins Leben auch anders vorgestellt. Teresa Unterthiner ist aber glücklich, dass sie bereits im letzten Jahr viele Personalgespräche geführt hat und bislang auch trotz der um zwei Monate auf Ende Juli 2020 verschobenen Eröffnung keine Kündigung erhalten hat. Für Gerhard Pohl, Die Sonne Frankenberg, steht Mitarbeiterkommunikation und Transparenz an erster Stelle. Die bereits vor Corona eingeführte Mitarbeiter-App erweist sich jetzt als sehr hilfreich, denn das Thema Sicherheit ist für die Mitarbeiter ebenso wichtig, wie für die Gäste. Und auch für den Schweizer CEO Philippe Frutiger ist klar, dass sein Giardino Team sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen muss, er ist sicher, dass sich das schnell einspielt.
Appell an die Gäste
Die Konzepte der Hotels stehen soweit dies mit den bislang veröffentlichten Vorgaben der Länder möglich ist, und die Mitarbeiter sind startbereit für die Urlaubssaison 2020. Alle Hoteliers sagen aber, dass dies alles nur mit dem Gast gemeinsam funktioniert und appellieren gleichzeitig an das Verantwortungsbewusstsein der Gäste, sich an Vorschriften zu halten. Das Zusammenspiel von Gast und Mitarbeitern sieht Philippe Frutiger als unerlässlich.
Fazit – Der Gast wird auch in Corona-Zeiten ein schönes Urlaubserlebnis haben
Die Hotellerie will den Gästen ein Höchstmaß an Sicherheit geben und gleichzeitig auch ein authentischer Gastgeber sein. Hauke Petersen weiß, dass er nicht nur ein Produkt verkauft, sondern vor allem auch ein Gefühl. Er bezeichnet die momentane Situation wie die einer Neueröffnung, bei der alle in den ersten Wochen noch lernen müssen und es vielleicht auch einmal etwas „holprig“ am Anfang sein kann, aber jeder wird dazulernen und sich dann zurechtfinden. Es wird eine neue Nähe zum Gast geben, meint Teresa Unterthiner, die sich in noch mehr persönlicher Beratung des Gastes widerspiegeln wird. Alles eint die Teilnehmer der Diskussion: Sie werden auch mit Schutzmaske oder Plexiglasvisier gute Gastgeber sein, die sich freuen, dass sie endlich wieder das tun können, was sie am liebsten machen: anderen eine schöne Zeit bereiten.
www.graeflicher-park.de
https://sonne-frankenberg.de
www.resort-suedstrand-foehr.de
https://giardinohotels.ch
www.forestis.it/de
Über global communication experts
Global Communication Experts GmbH (GCE) ist eine der führenden deutschen Repräsentanz-, Marketing- und Kommunikationsagenturen im Bereich Tourismus und Hotellerie. Zu den Kunden der Agentur mit Hauptsitz in Frankfurt und einer Dependance in München gehören unter anderen die Tourismus-Organisationen von Costa Rica, Indonesien, The Beaches of Fort Myers and Sanibel, Teneriffa, Québec, Ras Al Khaimah, die Kreuzfahrt-Unternehmen TransOcean und VIVA Cruises, Kunden aus dem Reisevertrieb wie DERPART und der Luxus-Hotellerie wie das Atlantis The Palm, Dubai, die Giardino Group, das Hideaway FORESTIS in Südtirol sowie die Luxus-Immobilienentwicklung und das Golfresort Is Molas auf Sardinien. GCE ist Gründungsmitglied des internationalen Agenturnetzwerkes Pangaea Network, sowie Mitglied des Deutschen Reiseverbands (DRV), des Travel Industry Club und der touristischen Nachhaltigkeitsinitiative Futouris e.V.