Siegerprojekt „Paradise_Map“ zeigt die Paradiese der Spiekerooger
2018 unter dem Motto „Paradies“ – Gewinnerin Josefine Rose Habermehl befragte Einheimische und Besucher zum Thema Paradies und Sünde
Spiekeroog/Frankfurt, 29. Juni 2018. Zum fünften Mal ist die Nordseeinsel Spiekeroog einen Juni lang das Zuhause eines Künstlers im Rahmen des Kunststipendiums „Die Spiekeroog Zeltplatz Residenz“ gewesen. Die unabhängige Jury aus Kunstschaffenden, Einheimischen und der Vorjahressiegerin Vera Nowottny kürte vergangenen Dezember die Bochumer Künstlerin Josefine Rose Habermehl zur Siegerin 2018. Sie überzeugte mit ihrem Projekt „Paradise_Map“ zum Thema „Paradies“ und realisierte bis Ende Juni auf Spiekeroog als Gast des Zeltplatzes ihr Vorhaben. Das Motto der Zeltplatz-Residenz 2019 lautet „LOOP“.
Mit einem Aufnahmegerät ausgestattet, befragte die Künstlerin Einheimische, Stammgäste und Touristen nach ihrem Verständnis von Paradies und den Orten auf der Insel, die sie als paradiesisch empfinden. Die Befragten sollten Josefine Rose Habermehl ihr persönliches Paradies auf Spiekeroog zeigen. Außerdem wollte sie wissen, welches Gefühl der Ort auslöst, ob sie bestimmte Geräusche oder Melodien damit verbinden, ob es eine besondere Geschichte dazu gibt oder auch wie sie für sich den Ort benennen. Anschließend stellte sie Fragen zum Thema Paradies im Allgemeinen und welche Beziehung zur Sünde besteht.
Entstanden sind zehn kurze Hörstücke, die nicht nur das Inselleben erlebbar machen, sondern Interessierte auch zu zehn „paradiesischen“ Orten auf der Insel führen. An jedem der zehn kleinen Paradiese sind weiße Äpfel angebracht, auf denen sich ein QR-Code befindet. Inselbesucher können mit dem Smartphone den Code scannen und gelangen dann so auf die Internetseite, auf der sie sich das jeweilige Hörstück anhören. Alle zehn Hörstücke sind außerdem in der Tourist-Information „Kogge“ auf einem Tablet abrufbar, Interessierte finden die Hörstücke auch auf dem Festland online unter www.zeltplatzresidenz.de/2018.
Über die Künstlerin
Josefine Rose Habermehl wurde 1988 in Herne geboren und studierte Germanistik, Theaterwissenschaft (B.A.) und Szenische Forschung (M.A.) an der Ruhr-Universität in Bochum. Den Abschluss ihres Studiums bildete das interdisziplinäre Projekt „Weiberkabinett“. 2012 gründete sie gemeinsam mit Weidlich und Kurz-Richarz das Kollektiv „Progranauten“, welches bis heute in neuer Besetzung erfolgreich Projekte realisiert. Sowohl allein als auch im Kollektiv entstehen Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Performance, Installation und Happening. Besonderes Interesse hegt die Künstlerin dabei gegenüber der subversiven Komik im Bezug zur Welt. Im Jahr 2017 gründete sie mit Kolleginnen eine Coworking-Space für Künstlerinnen und Kulturschaffende namens „atelier automatique“, die vom Verein Gemeinschaft zur Förderung und Vernetzung der freien Künste Bochums e.V. getragen wird. Josefine Rose Habermehl ist Vorstandsmitglied des Vereins. Weitere Informationen unter www.atelierautomatique.de und www.progranauten.de.
Über die Spiekerooger Zeltplatz Residenz
Das Kunststipendium „Spiekerooger Zeltplatz Residenz“ wird von der Nordseebad Spiekeroog GmbH und der Kulturstiftung Spiekeroog ausgerichtet. Der Wettbewerb ermöglicht dem Gewinner die Umsetzung eines temporären Kunstprojekts auf der autofreien Nordseeinsel. Als Residenz wird ein Zelt auf dem Spiekerooger Zeltplatz zur Verfügung gestellt – daher auch der Name der Aktion. Gefördert werden Kunstprojekte, die im öffentlichen Raum stattfinden, Aufmerksamkeit für soziale und ökologische Problematiken generieren und in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür schaffen. Die Ausschreibung richtet sich an Künstler und Künstlerinnen der Installations-, Land Art-, Performance-, Foto- und Video-Kunst ohne Altersbeschränkung. Die erste Spiekerooger Zeltplatz Residenz beschäftigte sich 2014 mit dem Thema „Wohnraum“, es folgten 2015 „Ich sehe was, was du nicht siehst“, 2016 “Reizklima” und 2017 „Willkommenskultur“.
Für Inselinformationen und Unterkunftsanfragen: www.spiekeroog.de. Presseinformationen und Fotos in hoher Auflösung zum Download: www.spiekeroog.de/presse.
Spiekeroog gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer, hat eine Fläche von 18 Quadratkilometern und zählt ungefähr 800 Einwohner. Das staatlich anerkannte Nordseeheilbad verfügt über einen kilometerlangen feinen Sandstrand, kleine Wäldchen, eine reizvolle Dünenlandschaft und einen idyllischen Dorfkern. Auf der grünen Insel trübt nichts den unbeschwerten Naturgenuss, denn Spiekeroog ist autofrei.