Die in Deutschland einzigartige Pferdebahn muss aufgrund des durch Sturmfluten marode gewordenen Deichtors und der Corona-Pandemie um ihr Bestehen kämpfen. Eine Spendenaktion soll nun dabei helfen, dringend notwendige Arbeiten finanzieren zu können.
Spiekeroog/Frankfurt, 1. Februar 2021. Nach einem turbulenten Jahr 2020 starten viele hoffnungsvoll in die ersten Monate des neuen Jahres. Doch zahlreiche Herausforderungen bleiben weiterhin bestehen – so auch die Rettung von Deutschlands einziger Pferdebahn mit regelmäßigem Fahrplan auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Die autofreie Insel im Wattenmeer ist besonders für ihr ganzheitlich nachhaltiges Konzept bekannt, aber auch die traditionsreiche Pferdebahn begeistert jedes Jahr zahlreiche Besucher. Doch das alte Deichtor, das für den Betrieb der Pferdebahn unerlässlich ist, schützt die Insel mittlerweile nicht mehr verlässlich vor Unwettern. Nach einem heftigen Orkantief und fünf aufeinanderfolgenden Sturmfluten musste es mit großen Sandsäcken abgesichert werden. Aus diesem Grund stehen dringend notwendige, aber kostspielige Sanierungsarbeiten an. Mit dem Projekt „Rettet die Pferdebahn“ sollen nun Spenden zusammenkommen, damit die historische Pferdebahn, die im letzten Jahr bereits ihr 135-jähriges Jubiläum feierte, erhalten bleiben kann.
Kostspielige Sanierung des Deichtors
Nicht nur die Covid-19 Pandemie, sondern auch der Küstenschutz verhängten im letzten Jahr ein Fahrverbot für die Pferdebahn. Durch die heftigen Unwetter und sein Alter ist das Deichtor marode geworden und muss nun aufwendig saniert werden. Zunächst wurde die Maßnahme auf bis zu zwei Millionen Euro geschätzt, doch unter Einbeziehung von Experten und der Beharrlichkeit des Museumsvorstandes wurde eine Lösung gefunden, die den Fortbestand der Spiekerooger Pferdebahn erreichbar machte.
Der Inseldeich ist für den Schutz den Inseldorfes essenziell, daher wurden als zusätzliche Absicherung des alten Deichtors zunächst Sandsäcke vom Küstenschutz platziert, welche bald kostspielig entfernt werden müssen. Dies soll unmittelbar nach der Sturmflutsaison im Frühjahr passieren, damit anschließend wieder der Weg für Inselbahnpferd „Tamme“ und seinen historischen Wagen frei ist. Ab Herbst sollen dann neue Dammbalken in doppelter Reihung die Insel schützen. Durch die Sanierung wäre auch die Brücke am Deich wieder für Spaziergänger nutzbar. Um die notwendige Arbeit beginnen zu können, wendet sich der Inselmuseum-Verein, Betreiber der Pferdebahn, nun mit der Spendenaktion an die Mithilfe der Öffentlichkeit, denn die in Deutschland einzigartige 1-PS starke Institution soll nicht verloren gehen. Sollte bis zum Verbauen der Dammbalken im Herbst nicht die benötigte Summe zusammenkommen, besteht die Möglichkeit, dass das Projekt scheitert und der gesamte Deich geschlossen werden müsste.
Traditionsreiches touristisches Angebot
Inselinformationen und Unterkunftsanfragen gibt es auf www.spiekeroog.de. Presseinformationen und Fotos in hoher Auflösung zum Download unter www.spiekeroog.de/presse.