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Stuttgarter Architekten gewinnen Spiekeroogs Architekturwettbewerb: Startschuss für die ökologische Neuausrichtung der Strandimmobilien

Spiekeroog

Spiekeroogs Umweltbewusstsein und die nachhaltige Ausrichtung der Insel haben schon viele moderne Änderungen ins Leben gerufen. Um auch ganzjährig ein hervorragendes gastronomisches Angebot garantieren zu können, plant die Nordseebad Spiekeroog GmbH nun eine Neukonzeption der Strandimmobilien am Inselhauptstrand. Außerdem soll das Angebot attraktiver Wohnunterkünfte für Gastronomie- und Tourismusbeschäftigte erweitert werden. Im Rahmen eines dafür ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs konnte der Siegerentwurf der Steimle Architekten besonders überzeugen und setzt nun den ersten Schritt für die Neuausrichtung.

Spiekeroog/Frankfurt, 7. Dezember 2021. Mit 750 Einwohner*innen und rund 685.000 Tages- und jährlichen Übernachtungsgästen stellt der Tourismus den größten Wirtschaftssektor Spiekeroogs dar. Besonders das nachhaltige Konzept und die einzigartige Natur der autofreien Nordseeinsel werden von Inselbewohner*innen und Urlauber*innen geschätzt.

Damit die Nordseeinsel ihre Wettbewerbsfähigkeit sowohl für die Haupt- als auch in der Nebensaison ausbaut, ist ein ganzjähriges gastronomisches Angebot, das sich an die Bedürfnisse der Urlauber anpasst, umso wichtiger. So soll sich die Gastronomie am Inselhauptstrand zu einer Erlebnis- und Genusswelt entwickeln, die im ganzen Jahr ein gesundes gastronomisches Angebot mit Spiekerooger Lebensgefühl schafft. Auch bei solch einer modernen Neukonzeption bleibt sich die Insel mit dem Fokus auf ökologische Verantwortung treu und verbindet innovative und nachhaltige Elemente mit der umgebenden Natur. Dank der Verwendung von nachhaltigen Naturmaterialien, Erdfarben, organischen Formen und natürlichem Licht, entsteht so eine Verbindung des Innenraums mit der Dünenlandschaft und dem Meer.

Ein architektonisches Leuchtturmprojekt soll dies nun ermöglichen: Um neue Räume für Gastronomie sowie Wohnunterkünfte für Mitarbeiter*innen zu schaffen, rief die Nordseebad Spiekeroog GmbH einen Architekturwettbewerb ins Leben. Im Mittelpunkt stand die Aufgabe, ein Konzept zu erzeugen, in welchem die Neubauten die vorhandene Strandsporthalle und die Strandkorbhalle harmonisch ergänzen, ohne dabei den Fokus auf Nachhaltigkeit zu verlieren. Diese sollen sich dabei perfekt in die Umgebung einfügen, um das Natur- und Urlaubserlebnis authentisch zu verbinden. Die Eröffnung der neuen Strandhalle ist für 2024 geplant.

Das Betriebskonzept basiert auf fünf Bausteinen:

  • einem Selbstbedienungsrestaurant im Saisonbetrieb im Erdgeschoss der heutigen Strandhalle
  • ein ganzjährig geöffnetes Bistro im Staffelgeschoss der Strandhalle
  • eine Strandbude am Strandzugang für die Bedarfsspitze im Sommer
  • eine Eisdiele für den Sommer, beispielsweise im Untergeschoss
  • eine Strandkorbvermietung über oder in Kooperation mit der Nordseebad Spiekeroog GmbH.

Zudem gab es für den Wettbewerb verschiedene Vorgaben in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Planung, Naturschutz und Küstenschutz sowie Gestaltung.

Nach einer Vorprüfung der insgesamt 14 eingereichten Konzepte wurden alle Entwürfe anhand verschiedener Kriterien im Rahmen einer Preisgerichtssitzung von Fach- und Sachpreisrichtern bewertet. Gewonnen hat das Konzept von Steimle Architekten aus Stuttgart. Begründet wurde die Wahl durch die „besonderen städtebaulichen und architektonischen Qualitäten und der guten Kennwerte“. Insbesondere die Ensemblebildung über eine Variation der Firstausrichtung der neuen Strandhalle in Nord-Südrichtung überzeugte die Jury. Obwohl die Gebäude ein kleineres Volumen aufweisen, erzeugen Kubatur und Silhouette der Strandhalle laut der Preisrichtenden eine überzeugende Fernwirkung. Auch Farbgebung und Raumatmosphäre waren für die Auswahlkommission überzeugend. Lediglich die Nutzbarkeit unter dem Spitzdach sowie die Erschließung über die Laubengänge in Bezug auf das Nordseeklima ließen noch Möglichkeit zu Verbesserung. Die Jury bezeichnete das Konzept der Steimle Architekten als „beeindruckenden Beitrag“.

Folgeplatzierungen erhielten Kersten Kopp Architekten aus Berlin (2. Platz), das Architektenkollektiv
:mlzd“ aus Berlin (3. Platz) sowie „Buero BB“ aus Stuttgart in Arge mit Architektur Immendörfer aus Markgröningen und Klaus Saur Landschaftsarchitekten aus Donzdorf (Anerkennung). Weitere Informationen dazu finden Interessierte hier.

Nach der Auswahl des Gewinnerkonzepts steht für die Umsetzung nun eine weitere Ausschreibung aus – für Konzepte einer trendigen und modernen Interpretation der Nordseeküche für die Gastronomie in der Strandhalle. Insbesondere saisonale, regionale und gesunde Angebote sollen im Mittelpunkt stehen. Die Nordseebad Spiekeroog GmbH lädt alle geschmacklich kreativen Köpfe ein, ihre Ideen einzureichen. Weitere Informationen erhalten alle Interessierten hier.

Spiekeroog gehört zu den ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer, hat eine Fläche von 18 Quadratkilometern und zählt ungefähr 800 Einwohner. Das staatlich anerkannte Nordseeheilbad verfügt über einen kilometerlangen feinen Sandstrand, kleine Wäldchen, eine reizvolle Dünenlandschaft und einen idyllischen Dorfkern. Auf der grünen Insel trübt nichts den unbeschwerten Naturgenuss, denn Spiekeroog ist autofrei.

Gegründet im Jahr 1924, steht die Nordseebad Spiekeroog GmbH seit knapp 100 Jahren für ein authentisches, nachhaltiges, natürliches sowie qualitativ hochwertiges Urlaubserlebnis. Als Teil des UNESCO-Welterbes Wattenmeer folgt die Insel ihrem grünen Leitbild und verfolgt das Ziel, Vorbilddestination in den Bereichen Tourismus, Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu werden. Eigens für die Umsetzung der Projekte initiiert, stehen auf der Agenda unter dem Motto „Nachhaltigkeitsinitiative Spiekeroog“ verschiedene strategische Ziele, die bis 2022 erreicht werden sollen: Neben dem Erhalt und der Entwicklung des natürlichen Lebensraums auf Spiekeroog hat auch der Ausbau nachhaltiger Inselangebote oberste Priorität. Zu den umweltschützenden Initiativen zählen unter anderem die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der Spiekerooger Strandhalle, Solaranlagen auf den Zeltplätzen, Strandmüllboxen, ein ganzheitliches Pfandbechersystem, Ökostrom sowie die Installation von Boden-Aschenbechern.

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