El Canto de la Sibil·la
Der Gesang der Sibylle (katalanisch: el Canto de la Sibil·la) ist ein iberischer Brauch, der alljährlich im Rahmen der Weihnachtsmesse – früher im gesamten iberischen Raum, heute nur noch auf Mallorca und Sardinien – Verwendung findet. Hierbei handelt es sich um ein Gedicht über das Jüngste Gericht. Die Sibylle, ein heidnischer biblischer Charakter, der mit orientalischer Kleidung und Schwert in der Hand auf der Weihnachtswache die Ankunft Christi als Richter und das Ende der Welt voraussagt. Er ist ein Vorläufer und Sprecher des Herrn und Erlöser der Welt. Der Text, die Melodie und die Inszenierung haben sich im Laufe der Zeit stark geändert. El Canto de la Sibil·la wird nur in der Nacht des 24. Dezember in allen mallorquinischen Pfarreien, Kirchen und Klöster aufgeführt und gehört zu einem der wichtigsten Weihnachtsbräuchen auf der balearischen Insel. Im Jahr 2011 wurde der Brauch von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe deklariert.
Belenistische Traditionen
Mallorca ist die spanische Region, in der verhältnismäßig viele traditionelle Weihnachtskrippen aufgestellt werden. Der Bau von Krippen ist die figurative Reproduktion des Weihnachtsmysteriums von Jesus Christus, typisch für die Monate Dezember und Januar. In jedem Haus, jeder Familie, vielen Lokalen und Schaufenstern gibt es Darstellungen von Krippen: mit Figuren aus Ton, Holz, Edelmetall, geklebtem Stoff oder Pappmaschee.Die ersten Hinweise auf Weihnachtskrippen auf Mallorca gehen zurück bis hin ins 16. Jahrhundert nach Christus, insbesondere die Krippe in der Kirche des Hospital de la Sangre, bekannt als Belén de Jesús, ist die wohl älteste Spaniens. Während des 17. Jahrhunderts breitete sich die Kunst der Krippen zwischen den Klöstern der Ordensschwestern aus, die im 18. Jahrhundert weit verbreitet waren. Die große Verbreitung der Konventualkrippen hat im 19. Jahrhundert zu ihrer Popularisierung beigetragen, die bis heute andauert.
Heute gibt es in Palma Krippenspiele in öffentlichen Gebäuden wie:
Im Rathaus von Palma. Edificio de Cort: Belén de los oficios.
Vom 02.12. – 07.01.
Montag bis Freitag, von 9 bis 21 Uhr.
Samstag, Sonntag und Feiertage von 10 bis 21 Uhr.
Consell de Mallorca, Palau del Consell: Belén mallorquín
Vom 02.12. – 07.01.
Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr.
Samstag von 9 bis 14 Uhr.
Gebäude der La Misericordia: Belén popular
Vom 08.12. – 06.01.
Montag bis Sonntag von 10 bis 14 Uhr und 16 bis 20 Uhr.
Kirchen, Gemeinden und y Klöster wie dem Monasterio de la Inmaculada Concepción de monjas capuchinas: Belén conventual + Exposición
Vom 09. – 31.12.
Montag bis Freitag von 11 Uhr bis 13:30 Uhr.
Samstag, Sonntag und Dienstag (den 26.12.) von 11 bis 13:30 Uhr und 18 bis 20:30 Uhr.
Eintrittsspende über 3€ ist erwünscht.
Weihnachtskrippe Jesu in der Iglesia de la Anunciación: La Sang
(wird derzeit restauriert).
Basílica de San Francisco (22.12 bis zum 7. oder 8.01., von 10 bis 18 Uhr)
Convento de Santa Clara (ab dem 23.12. von 8 bis 19 Uhr) und Convento de Santa Magdalena.
Auch finden Veranstaltungen in Museen wie dem Fundació Bartolomé March statt:
Montag bis Freitag von 10 bis 17:30 Uhr.
Samstag von 10 bis 14 Uhr.
Sonntag und Feiertage geschlossen.
Eintritt: 4.50 €
Museu de Mallorca y Museu Diocesà, einschließlich dem “C&A” und dem El Corte Inglés.
Ein weiteres und wichtiges Highlight während der Weihnachtszeit sind die Weihnachtskrippen des Monasterio de la Purísima Concepción de Monjas Clarisas Capuchinas. Ausgestellt wird unter anderem eine mallorqinische Weihnachtskrippe im neapolitanischen Stil aus dem Jahr 1710 und ist nicht nur für Kulturinteressierte, sondern auch für all diejenigen, die sich der Architektur verschrieben haben interessant.
Zu besuchen sind die Krippen im Zeitraum vom 10. bis 30. Dezember Montag bis Freitag 11:00 Uhr bis 13:30 Uhr und Samstag und Sonntag von 11:00 Uhr bis 13:30 Uhr sowie 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr. Am 24. und 25. Dezember sind die Krippen geschlossen, der Eintritt beträgt drei Euro, ist jedoch für Kinder unter zwölf Jahren kostenfrei. Geführte Touren können unter +34 678 589 755 angefragt werden.