Von wilden Orchideen und silbernen Geranien: Frühlingserwachen im Trentino
Rhododendren und Orchideen im Val di Fiemme, Apfelplantagen im Val di Non und Schneeglöckchen auf dem Monte Baldo: Die Blütenpracht im Trentiner Frühling ist genauso vielfältig wie die Landschaft selbst. Im „Garten Italiens“ am Monte Baldo Mit einer ungewöhnlichen Artenvielfalt kann der Parco Naturale del Monte Baldo aufwarten. Er ist bereits im Mittelalter bei Botanikern in ganz Europa bekannt und wird auch als „Garten Italiens“ bezeichnet. Zwischen Mai und Juni bilden Arnika, Lilien, Enziane, Orchideen, Butterblumen und silberne Geranien bunte Teppiche auf den Wiesen in den Höhenlagen; blaue Orchideen, rote Lilien und silberne Geranien sprießen von den Felsen des Massivs. Und sobald der letzte Schnee geschmolzen ist, umgeben tausende Schneeglöckchen die Wege durch den Naturpark. Südalpine Tulpen am Monte Casale Der Monte Casale verspricht atemberaubende Aussichten. Auf seinem Gipfel erwartet die Besucher ein 360 Grad-Panorama auf die umliegenden Berge. Doch auch die Almwiesen können sich sehen lassen. Den leichten Aufstieg zum Monte Casale verschönern Krokusse, Orchideen, Pfingstrosen, Rhododendren oder Südalpine Tulpen. Apfelblüte in Val di Non Im Val di Non überflutet die Apfelblüte im April die Hänge mit zarten Farben und berauschenden Düften. Ein Spaziergang durch die Obstwiesen sollten sich Blumenliebhaber nicht entgehen lassen, besonders lehrreich wird es auf dem fünf Kilometer langen Themenwanderweg „Al Meleto“. Dabei lernen die Wanderer nicht nur neue Orte kennen, sondern erfahren durch die Lehrtafeln entlang der Route auch einiges über die heimischen Apfelsorten und deren Anbau. Ausgangspunkt ist das Zentrum von Romallo. Wer zwischen dem 8. April und 1. Mai hier im Val di Non unterwegs ist, darf sich über zahlreiche Veranstaltungen rund um die Apfelblüte freuen. Unter dem Titel „Aprile dolce fiorire“ gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie gastronomische Spaziergänge, thematische Picknicks, Apfelblüten-Touren, Besuche in Kellereien und Brennereien oder auch Ausflüge mit Eseln. Wo „Schoko-Orchideen“ duften: Val di Fiemme Orchideen, die nach Vanille oder Schokolade duften: Das gibt es nicht? Doch am Passo di Lavazè im Val di Fiemme. Hier wachsen die Sorten Nigritella Rubra und Nigritella Nigra, die besonders stark an den Duft der zwei leckeren Produkte erinnern. Eine weitere Besonderheit: In den Mooren von Lavazè auf einer Höhe von 1.780 Metern entdecken Besucher sogar eine fleischfressende Pflanze: die Mittlere Sonnentau. Ihr Name ist Programm: So scheint die 20 Zentimeter hohe Pflanze mit Tau bedeckt zu sein, in Wirklichkeit sind ihre Blätter mit Härchen besät, die in klebrigen, glänzenden Tropfen enden. Für Insekten eine tödliche Falle. Diese Gewächse aber auch Edelweiße und Alpenrosen finden Wanderer auf einer Tour vom Passo die Lavazè bis zum Gipfel der Pala Santa. Mediterrane Flora in Valle di Ledro Zwischen Frühling und Sommeranfang tauchen mehr als 1.000 Wildblumenarten die Wiesen des Valle di Ledro in ein sattes Farbenspiel. Die Artenvielfalt war ausschlaggebend für die Aufnahme des Tals in die UNESCO-Biosphäre Alpi Ledrensi und Judicaria. Während in den Gebieten am Lago di Garda eine mediterrane Flora überwiegt, blühen vor allem Edelweiße in den über 2.000 Meter hohen Gärten rund um das Val di Concei. Besonders leicht zu erreichen sind die Weiden der Ortschaft Dromaè. Hier entdeckt man mit etwas Glück auch wilde Orchideen.