Mehr denn je stellen Naturkatastrophen wie Hurrikans, Überschwemmungen und Erdbeben touristische Regionen immer wieder vor große Herausforderungen. Doch viele Destinationen zeigen beeindruckende Resilienz, indem sie schnell handeln und die Auswirkungen auf den Tourismus minimieren. Ein aktuelles Beispiel bietet Florida, das in diesem Jahr erneut von zwei starken Hurrikanen betroffen war. Unsere Kundenregion Bradenton Gulf Islands konnte sich innerhalb weniger Wochen nach den Wirbelstürmen Ende September und Anfang Oktober wieder stabilisieren. Die Aufräumarbeiten machen große Fortschritte. Ein Großteil der Hotels, gastronomischen Angebote, Geschäfte und Attraktionen haben auf dem Festland in Bradenton wieder geöffnet. Auch auf Anna Maria Island haben schon mehr als ein Dutzend Restaurants ihren normalen Betrieb wieder aufgenommen. Vor zwei Jahren wurden in der Region Fort Myers vor allem die vorgelagerten Inseln hart von Hurrikan Ian getroffen, der dort massive Schäden anrichtete. Dennoch sind mittlerweile knapp 80 Prozent aller Hotelzimmer in der Region wieder buchbar und auch die Infrastruktur hat sich erholt - auch dank der Unterstützung von Touristen, die die Region weiterhin besuchen und damit zur wirtschaftlichen Erholung beitragen. Was aus Florida schon fast gelernt ist, ist nun auch in einer ausgesprochen beliebten spanischen Region passiert: Die Region Valencia ist letzten Monat von sinnfluthaften Regenmassen getroffen worden. Nach schweren Überschwemmungen arbeiten die Menschen in der Region bis heute hart, um ihre Infrastruktur bestmöglich wiederherzustellen. Das Zentrum von Valencia ist von der Katastrophe nicht betroffen, konnte innerhalb weniger Tage zur Normalität zurückkehren und empfängt Reisende aus aller Welt. Mit großer Beteiligung fand nun auch wie üblich der Valencia Marathon am vergangenen Wochenende statt. Für alle betroffenen Regionen – egal ob in USA oder Europa – gilt eines gemeinsam: Die Menschen dort sind auf den Tourismus angewiesen. Die Annahme, es sei unethisch, nach einer Katastrophe dorthin zu reisen, greift falsch. Ganz im Gegenteil – der Tourismus sichert Existenzen und gibt den Menschen vor Ort Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung. Wenn Touristen fernbleiben, verlieren viele nicht nur ihre Lebensgrundlage, sondern auch die Perspektive, ihre Heimat wiederaufzubauen. Diese Beispiele zeigen: Effektive Krisenpläne, der rasche Wiederaufbau der Infrastruktur und transparente Kommunikation mit Reisenden sind essenziell. Destinationen, die frühzeitig Maßnahmen ergreifen und gezielt über die Situation informieren, gewinnen nicht nur das Vertrauen ihrer Gäste zurück, sondern minimieren auch wirtschaftliche Schäden. Oft erholt sich die Buchungslage schneller, als erwartet. Wichtig ist dabei auch eine enge Kooperation mit lokalen Behörden, Reiseveranstaltern und Vertriebspartnern sowie Medien. Destinationen weltweit zeigen, dass Naturkatastrophen nicht zwangsläufig das Ende des Tourismus bedeuten. Sie beweisen, dass schwerwiegende Naturereignisse meist nur vorübergehende Auswirkungen auf die Gästezahlen haben. Allerdings ist es wichtig, dass sich Destinationen auf unvorhersehbare Ereignisse vorbereiten. Während Florida über Evakuierungspläne für Bewohner seit Jahrzehnten verfügt und in einem ausgeklügelten Krisenmanagement zumindest seine Menschen schnell versorgen kann, ist diese Art der Vorbereitung in europäischen Küstenregionen nicht bekannt. Aber fest steht: Egal wo, jeder Gast kann mit seiner Reise jetzt und in Zukunft dazu beitragen, dass die Menschen vor Ort weiterhin vom Tourismus leben können.
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